Es ist doch immer wieder schön, wenn ein Klient oder eine Klientin die Praxis verlässt und der Gesichtsausdruck deutlich strahlender ist als bei den ersten Terminen. Vor ein paar Tagen war dies so. Ein junger Mann kam vor einigen Monaten zu mir und beschrieb, dass er an Schlafstörungen leide und nicht mehr aufhören könnte zu grübeln. Einige Situationen würden ihm immer wieder durch den Kopf gehen und er könnte das Denken nicht stoppen. Sein Gesichtsausdruck spiegelte seinen Zustand wieder, denn er wirkte sehr niedergeschlagen.
Ressourcen erkennen
Er kam regelmäßig zu den Terminen und im Laufe der Zeit besserte sich sein Zustand. Als die Besserung einige Zeit anhielt, teilte er mir in einer Sitzung mit, dass es ihm nun deutlich besser ginge und er die Therapie gerne beenden würde. Der junge Mann hatte für sich eine gelungene Kombination aus selbst entwickelten Ressourcen und Erfahrungen aus den Sitzungen gefunden, die ihm den Weg aus der Depression ermöglichte. Als er mir dies sagte habe ich mich sehr gefreut, denn meine Wahrnehmung stimmte mit seiner überein. Er hat viele Pläne für die Zukunft und konnte auch schon einiges umsetzen.
Selbstwirksamkeit
Wenn Klienten ihre Selbstwirksamkeit entdecken, dass sie also die Macht haben etwas zu verändern, ist das großartig. Denn oft ist das Gefühl der Ohnmacht bei Depressionen und Ängsten sehr stark. Den Mut zu fassen Veränderungen anzugehen und dann festzustellen, dass sich Lebensumstände tatsächlich ändern, ist nach meiner Erfahrung ein großer Schritt zur Heilung. Diese Veränderungen finden sowohl im Inneren als im Außen statt.
Vielleicht macht Ihnen dieses Beispiel aus meiner Praxis Mut, ihre Veränderungen anzugehen. Zudem schafft es hoffentlich Zuversicht, Ihre Selbstwirksamkeit zu aktivieren!