Alle Jahre wieder das Gleiche. Im Sommer sinken die Therapieanfragen oder auch die Buchungen für schamanische Sitzungen. Das ist nicht nur bei mir so, sondern auch bei vielen Kollegen und Kolleginnen. Aber warum ist das so?
Keinen „Bock“ auf Therapie?
Der Sommer steht für gute Laune, schönes Wetter, viel im Freien sein und mit Freunden und Familie im Garten sitzen oder Ausflüge machen. Und natürlich der Urlaub! Nach der ganzen Corona Pause haben viele Menschen Lust in den Urlaub zu fahren und all das nachzuholen was lange nicht möglich war. Wer will da schon seine Probleme bearbeiten? Die Vermutung liegt nahe, dass die meisten Menschen in dieser Jahreszeit „schöne“ Dinge tun wollen. Die Laune steigt und die Probleme erscheinen vielleicht nicht mehr so groß. Wenn nicht mehr so viel in der Wohnung gesessen wird, ist die Ablenkung auch größer und Alltagssorgen geraten in den Hintergrund. Wie gesagt, das ist meine Vermutung. Was die tatsächlichen Gründe sind, weiß ich nicht. Im Netz habe ich dazu auch nichts gefunden. Hinzu kommt sicherlich, dass eine Therapie in einer Privatpraxis Geld kostet und Urlaub eben auch. Vielleicht sind die Prioritäten auch anders gesetzt. Ich kann das sehr gut verstehen, der Kopf brummt im Alltag ja schon genug, warum noch darin herum bohren?!
„Wenn es dir gut geht ist der beste Zeitpunkt für eine Therapie“
Das hat meine damalige Therapeutin zu mir gesagt, als ich nach einer schwierigen Phase wieder Aufwind hatte. Natürlich suche ich einen Therapeuten oder eine Therapeutin nur auf, wenn ich einen gewissen Leidensdruck habe. Was sie meinte war, dass mehr Kapazitäten zum Bearbeiten der Themen da sind wenn es uns relativ gut geht und wir uns stabil fühlen. Wir sind präsenter und verstricken uns nicht so leicht in unseren Gefühlen. Probleme und Themen scheinen nicht mehr ganz so dramatisch, weil wir einen gewissen Abstand haben und auch einen Ausgleich zur therapeutischen Arbeit. Wir treffen Freunde, die Sonne tut uns gut und der Urlaub schafft ohnehin mehr Entspannung. Das Problem oder die Erkrankung steht nicht so im Fokus und wir sind uns über unsere Ressourcen eher bewusst. Mit dieser Energie und Mut lassen sich Ängste, depressive Verstimmungen oder die Tatsache, dass wir eigentlich schon lange einen anderen persönlichen Weg einschlagen wollten, leichter anschauen und Veränderungen umsetzen. Wir sind vielleicht freundlicher mit uns selbst, weil auch die Welt gerade freundlicher wirkt. Wir fangen ja auch nicht gerade dann mit dem Joggen an wenn wir eine Zerrung haben, sondern weil wir in einer gewissen guten körperlichen Ausgangsposition sind. Davon abgesehen ist es auch gut, sich für die eigenen Bedürfnisse und das Wohlbefinden einzusetzen, wenn die Symptome noch nicht allzu viel Raum eingenommen haben.
Therapie ist nicht nur ernst
Das liegt mir auch am Herzen zu sagen, dass ein Therapieprozess nicht nur von Leid und Tränen geprägt ist. Natürlich kommt es immer darauf an was einen Klienten bewegt, wenn er oder sie zu mir kommt. Im Allgemeinen ist es in den Sitzungen wie im Leben. Es ist alles dabei! Tränen, Lachen, Freude über Erkenntnisse oder Besserung der Symptome, Neugierde, berührende Momente und Vieles mehr. Eine große Anzahl der Klienten sagen nach einiger Zeit sogar, dass sie sich auf die Sitzungen freuen. Für manche ist es einfach einmal Zeit für sich zu haben und andere genießen die Ruhe, die oft bei den Körperübungen entsteht. Wenn eine Klientin oder ein Klient äußert, dass er oder sie gerne zu mir in die Praxis kommt, freut mich das natürlich sehr. Denn ich liebe meine Arbeit, auch im Sommer 😉 .
Vielleicht haben Sie Mut gefasst oder auch Lust bekommen, Ihre persönlichen Themen anzuschauen und in ein Leben mit neuen Zielen und Freude im Alltag zu starten. Ich freue mich über Ihre Anfrage!