Resilienz – Wie du in schwierigen Zeiten wieder zu deiner Kraft findest
Du hältst alles am Laufen, kümmerst dich um deine Familie, deinen Beruf, um andere Menschen – und gleichzeitig spürst du, dass deine Energie immer weniger wird. Du funktionierst, aber innerlich fühlst du dich erschöpft, leer, vielleicht sogar ausgelaugt. Und dann taucht die Frage auf: Wenn jetzt noch etwas dazukommt – woher soll ich die Kraft nehmen?
Genau an diesem Punkt beginnt das Thema Resilienz.
Resilienz ist ein Begriff, der in den letzten Jahren oft verwendet wird. Doch im Kern beschreibt er etwas sehr Menschliches: unsere innere Widerstandskraft. Es geht darum, wie wir mit Krisen und Herausforderungen umgehen. Ob wir uns von ihnen niederdrücken lassen oder ob wir Wege finden, wieder aufzustehen – und vielleicht sogar gestärkt daraus hervorzugehen.
Resilienz bedeutet nicht, immer stark zu sein
Oft wird Resilienz mit Härte oder Durchhaltevermögen verwechselt. Doch wahre innere Stärke zeigt sich nicht darin, alles zu ertragen, sondern darin, rechtzeitig zu spüren, wann wir an unsere Grenzen kommen.
Resilienz bedeutet, gut für sich zu sorgen – körperlich, emotional und seelisch.
Manchmal ist der stärkste Schritt der, innezuhalten, durchzuatmen und sich bewusst Zeit zu nehmen, um neue Energie zu tanken.
Ein persönliches Beispiel
Vor einiger Zeit war unser Hund schwer krank. Über Monate war das eine große Herausforderung für uns als Familie – emotional, organisatorisch, pflegerisch. Diese Sorge, ob er wieder gesund wird, die Ungewissheit, die Angst – all das hat viel Kraft gekostet.
In dieser Zeit habe ich mich intensiv gefragt: Was trägt mich jetzt?
Was hat mir geholfen, nicht zu verzweifeln?
Es war vor allem die Liebe – zu unserem Hund, zu meiner Familie. Das Vertrauen, dass wir zusammenhalten und dass jede und jeder das Beste gibt, was gerade möglich ist. Und es war dieses tiefere Wissen, dass auch schwierige Phasen ihren Sinn haben können, selbst wenn sie sich schmerzhaft anfühlen.
Aber auch ganz einfache Dinge haben mir geholfen: ein Spaziergang, ein Stück Kuchen im Café, ein offenes Gespräch, Lachen trotz der Sorgen.
Solche kleinen Momente sind oft die wahren Kraftquellen. Sie erinnern uns daran, dass das Leben nicht nur aus Belastung besteht, sondern auch aus Freude, Verbindung und Licht.
Resilienz ist wie ein Muskel
Unsere Widerstandskraft ist nichts, was wir haben oder nicht haben. Sie ist etwas, das wir entwickeln können. So wie ein Muskel stärker wird, wenn wir ihn regelmäßig bewegen, wächst auch unsere Resilienz, wenn wir liebevoll mit uns umgehen, uns Zeit nehmen und bewusst wahrnehmen, was uns guttut.
Manchmal beginnt dieser Weg ganz leise – mit der Entscheidung, sich selbst wieder zuzuhören.
Mit der Erlaubnis, nicht perfekt zu funktionieren.
Und mit der Bereitschaft, sich dem Leben zu öffnen – mit allem, was dazugehört.
Einladung zur Selbstreflexion
Vielleicht magst du dir einen Moment Zeit nehmen und dich fragen:
Was stärkt dich, wenn das Leben dich fordert?
Welche Menschen, welche Rituale, welche Orte geben dir Halt?
Was hilft dir, wieder in Kontakt mit deiner inneren Kraft zu kommen?
Indem du dir diese Fragen ehrlich beantwortest, stärkst du bereits deinen Resilienz-Muskel. Denn Bewusstheit ist der erste Schritt zu innerer Stabilität.
Ich wünsche dir, dass du dich – auch in herausfordernden Zeiten – immer wieder mit deiner inneren Quelle von Vertrauen, Mitgefühl und Kraft verbindest.
Herzlichst Deine
Andrea Götte