Panikattacken werden oft in unserer Alltagssprache beschrieben. “ Da hab ich richtig Panik bekommen“ oder ähnliche Sätze fallen in stressigen Zeiten. Aber was ist eine Panikattacke eigentlich wirklich?
Panikattacken- die Attacke aus dem Nichts
Die Hände werden schweißnass, wir fangen an zu zittern, Schwindel tritt auf, das Herz rast und ein übermächtiges Angstgefühl macht sich breit. So oder ähnlich könnte die Beschreibung der Symptome aussehen von einem Menschen, der eine Panikattacke erlebt. Die „Angstanfälle“ wie man die Panikattacke auch nennen kann, treten für den Betroffenen aus heiterem Himmel auf. Die Situation ist unspezifisch und es sind meist keine speziellen Auslöser oder Zusammenhänge zu erkennen, welche die Panik auslösen. Dies macht es schwieriger Situationen vorauszusehen, wann ein Angstanfall auftritt. Treten sie Panikattacken des Öfteren auf, spricht man von einer Panikstörung, welche wiederum zu den Angststörungen zählt.
Wie entstehen Panikstörungen?
Die Entstehung der Panikstörung ist wie bei so vielen psychischen Erkrankungen multifaktoriell. Das heißt es kommen mehrere Gründe zusammen, die eine Erkrankung entstehen lassen. Genetische Veranlagung, erlebte Traumata oder stressbedingte Reaktionen gehören zu den Entstehungsfaktoren. Ein weiterer wichtiger Punkt sind kognitive Strukturen, also was wir Denken bei einer Panikattacke. Menschen, die Panik erleben nehmen ihre Körperreaktionen stark war. Dies ist auch nicht verwunderlich, da das Herz besonders schnell schlägt und der Körper unter Spannung steht. Haben die Betroffenen schon vermehrt einen Angstanfall erlebt, wissen sie was weiter passiert. Sie haben Angst vor der Angst. Angst davor, dass sie wieder hilflos den starken körperlichen Symptomen und möglicherweise auch Gedanken wie “ Jetzt bekomme ich einen Herzinfarkt“ oder “ Ich muss sterben“ ausgeliefert sind. Und tatsächlich ist die Reaktion des Körpers so, als ob man in einer lebensbedrohlichen Situation wäre.
Was kann ich tun?
Die vorherrschenden Gefühle bei einer Panikattacke sind oft Hilflosigkeit und das Gefühl, ausgeliefert zu sein. Der Kontrollverlust und die fehlenden Möglichkeiten mit der Panikstörung umzugehen, belastet auch viele meiner Klienten wenn sie zu mir kommen. Zu Anfang ist es gut die Reaktionen des Körpers zu verstehen. Angst ist eine natürliche Reaktion auf Bedrohungssituationen und bei einer realen Gefahr sehr nützlich für uns ( nähere Informationen Schwerpunkt „Angst“). Im weiteren Verlauf wird der Angstkreislauf besprochen. In welcher Situation hatte ich welche Gedanken und was zeigt mein Körper für Reaktionen.? Ein Ansatzpunkt ist, die Gedankenkette zu verändern uns sich selbst zu beruhigen. In der Therapie geht es im Großen und Ganzen darum, sich wieder ein Stück der Kontrolle zurück zu holen. Das Gefühl einen “ Notfallkoffer“ parat zu haben und Einfluss nehmen zu können auf die eigenen Gefühle und Wahrnehmungen ist wesentlich, um das eigene Wohlbefinden wieder herzustellen.
Der Weg durch die Angst
Manchmal ist es notwendig, sich Hilfe zu holen wenn die Gefühle zu stark werden. Tritt eine Panikattacke nur einmal auf, kann man wahrscheinlich gut im Alltag weiter leben. Werden die Angstanfälle jedoch häufiger, wird das Gefühl der Hilflosigkeit oftmals auch stärker. Unterstützung kann in diesen Zeiten den Weg durch die Angst erleichtern. Sich die Angst anzuschauen und herauszufinden, welche Bedürfnisse möglicherweise dahinter stecken, oder welche Lebensumstände mir „den Boden wegziehen“ kann noch einmal mehr beängstigend sein. Wenn Sie eine kompetente und sichere Begleitung wünschen, freue ich mich über Ihre Kontaktaufnahme!
Herzlichst Ihre Andrea Götte