Angst – Generalisierte Angststörung

Sie machen sich ständig Sorgen um Angehörige, ihre Arbeit, die Finanzen oder andere wichtige Bereiche in Ihrem Leben? Wie viel Sorge ist normal und ab wann wird es so belastend, dass die Kraft für den Alltag fehlt?
Diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten, letztendlich zählt das Empfinden des Betroffenen, der Leidensdruck. Menschen mit Ängsten suchen sich erfahrungsgemäß erst spät Hilfe. Sie wollen das schon selber „in den Griff bekommen“ mit der Angst und zudem ist da auch die Scham, dass die Gefühle so übermächtig sind. Ob eine Generalisierte Angststörung vorliegt, muss von einem Arzt oder Therapeuten diagnostiziert werden.

 

Wenn die Sorge übermächtig wird

Dass wir uns manchmal Sorgen machen um Menschen, die uns wichtig sind oder andere bedeutende Lebensbereiche, ist normal.
Doch was ist wenn die Gedanken ständig darum kreisen was Schreckliches passieren könnte? Horrorszenarien entstehen vor dem inneren Auge und diese Gedanken und Phantasien sind den ganzen Tag über präsent. Schlimme Vorstellung? Ja, und Realität für viele Menschen. Wenn die Sorgen und Ängste allgegenwärtig sind ( seit mindestens sechs Monaten) und der Körper in einem ständigen Stress Zustand ist, spricht man von einer Generalisierten Angststörung.

 

Symptome des Sorgenkarussells:

Das Sorgenkarussell wird oft begleitet von Symptomen wie:

Herzrasen, Schwindel, Angst verrückt zu werden, Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche, Zittern oder Muskelverspannungen

Die Betroffenen rufen bei Angehörigen oder Freunden an, um sich zu vergewissern, dass es ihnen gut geht. Ständige Befürchtungen, dass bei geplanten Aktivitäten etwas passieren könnte, werden geäußert. Betroffene raten den Menschen in ihrem Umfeld daher öfter dazu, Unternehmungen zu unterlassen, die sie als gefährlich einstufen. Diese Sorgen sind meistens unbegründet und entsprechen nicht einer realistischen Einschätzung. Gerade das macht u.a. das Krankheitsbild aus.

 

Ist die Generalisierte Angststörung gefährlich?

Bleibt die Generalisierte Angststörung unbehandelt, kann sie chronisch werden. Die Sorgen und Gedanken prägen sich ein und werden zur Gewohnheit. Deshalb ist es wichtig, sich Hilfe zu holen sobald Sie feststellen, dass die Ängste außer Kontrolle geraten. Die Generalisierte Angststörung kann im Zusammenhang mit anderen psychischen Erkrankungen wie der Depression auftreten. Erschwerend kommt hinzu, dass das Umfeld die Betroffenen mit ihren Ängsten meistens nicht ernst nehmen, da die Sorgen ja meistens unrealistisch sind. Dadurch entwickelt sich bei vielen eine Scham und therapeutische oder ärztliche Hilfe wird nicht aufgesucht. Etwa 5% der Bevölkerung entwickelt im Laufe ihres Lebens eine Generalisierte Angststörung. Frauen sind deutlich häufiger betroffen. Nach meiner Einschätzung ist die Dunkelziffer noch höher. Ich führe viele Telefonate oder halte Sitzungen ab, in denen „Angst“ eine Rolle spielt.

 

Ursachen der Generalisierten Angststörung

Wie auch bei anderen Angsterkrankungen, wird die Entstehung der Generalisierten Angststörung auf mehrere Faktoren zurückgeführt. Es können genetische Komponenten eine Rolle spielen, Traumata, belastende Ereignisse oder auch organische Erkrankungen. Ein wichtiger Faktor ist die kognitive Seite. Tritt die Angst wiederholt auf, läuft bei vielen Betroffenen auch eine Gedanken und Emotionskette ab. Dies nennt man auch die Angstspirale.

 

Was kann ich tun?

Werden die Sorgen übermächtig und beeinflussen den Alltag stark, ist es ratsam. einen Arzt oder Therapeuten aufzusuchen. Mögliche körperliche Ursachen sollten abgeklärt werden. Therapeutische Unterstützung kann helfen, aus der Angstspirale auszusteigen. Oft sind wir so in unseren Gedanken und Emotionen verstrickt, dass uns der Blick von außen fehlt. Kompetente Hilfe kann Ihnen Möglichkeiten aufzeigen, dass sie wieder mehr Freude im Alltag haben und die Angst in den Hintergrund tritt.

 

Ich hoffe der Beitrag konnte Sie informieren und ggf. zu einer Entscheidungsfindung beitragen. Falls Sie sich in diesem Beitrag wiederfinden mit ihren Ängsten und Befürchtungen, vereinbaren Sie gerne ein kostenloses, telefonisches Vorgespräch. Sie können sich so über Weiteres informieren.