Urvertrauen stärken in Psychotherapie und Ritualen

Was ist Urvertrauen?

Der Begriff des Urvertrauens wurde von E.H. Ericson eingeführt für eine stabile soziale Einstellung.
Für mein Verständnis ist Urvertrauen das tiefe, grundlegende Wissen, dass ich behütet und beschützt bin in dieser Welt. Zudem gehört das Gefühl dazu, dass ich geliebt werde, so wie ich bin. Wenn mein Urvertrauen ausgeprägt ist, kann ich auch Selbstvertrauen zu mir haben und auch anderen Menschen vertrauen. Ohne ein gewisses Maß an Urvertrauen wäre meiner Ansicht nach keiner von uns auf dieser Welt. Einen kleinen Funken Zuversicht braucht es schon, um in diese Welt zu kommen.

 

Ist mangelndes Urvertrauen der Grund für meine Probleme?

Urvertrauen wird im Wesentlichen geprägt durch unsere ersten sozialen Beziehungen. Das sind in der Regel Vater und Mutter. Wenn wir geboren werden, sind wir körperlich hilflos und auf andere angewiesen wenn es um die Erfüllung unserer Bedürfnisse geht. Dazu gehört die körperliche Versorgung und im Wesentlichen auch die emotionale. Die Erfahrung, dass sich jemand um mich kümmert wenn ich ein Bedürfnis habe und dieses zu meinem Wohl erfüllt, ist vor allem in den ersten Jahren existentiell. Erlebe ich Vernachlässigung, dass Beziehungen instabil sind oder auf meine Bedürfnisse nicht eingegangen wird, kann dies zu Misstrauen und Ängstlichkeit führen im Kontakt zu anderen. Außerdem ist möglicherweise auch der Kontakt zu mir selber gestört, da ich meine Gefühle und Bedürfnisse durch die fehlende Rückmeldung nicht richtig einschätzen kann. Vielleicht entsteht ein Gefühl der Wertlosigkeit und Traurigkeit, da es ja anscheinend niemand für wichtig genug hält, mich wahrzunehmen. Depressionen, Ängste und Erschöpfungszustände sind oftmals in diesen Gefühlen begründet.
Dies ist natürlich eine allgemeine und vereinfachte Darstellung wie sich instabile Bindungen und geringes Urvertrauen auswirken können. Es spiegelt jedoch die Probleme wieder, weshalb viele Patienten und Patientinnen zu mir kommen. Wer bin ich? Was brauche ich eigentlich? Und welchen Wert habe ich? Kann ich mir und meinem Körper vertrauen?

 

Wie können Rituale und Psychotherapie da helfen?

In meiner Arbeit bediene ich mich zweier Säulen. Die eine Säule ist das psychotherapeutische Arbeiten mit Methoden wie Körpertherapie, Innere Kind Arbeit, Aufstellungen, etc. und das andere ist die Säule der Spiritualität und der Rituale. In der psychotherapeutischen Arbeit ist die Beziehung zwischen Patient und Therapeut grundlegend wichtig. Vertrauen und Zuversicht in meine Person zu haben, ist die Basis für einen gelungenen Prozess. Ungünstige Bindungsmuster können durch einen guten Kontakt in neue und positivere Bindungserfahrungen gewandelt werden. Auch die Körpertherapie vermittelt durch Berührung das Gefühl von Vertrauen und gehalten werden.
Die Anbindung an etwas Größeres und das Wissen, dass mir diese Kraft und Liebe jederzeit zur Verfügung steht, ist eine weitere große Ressource in meiner Praxis. Das Praktizieren von Ritualen, Energetischen Behandlungen und der persönlichen Ausrichtung zum Göttlichen, kann das Gefühl von Urvertrauen intensiv stärken. Diese innere Zuflucht, wie es der Buddhismus nennt, ist ein großes Geschenk, welches wir in uns erfahren können. Dieses Gefühl können wir auch erleben wenn wir in der Natur unterwegs sind. Ob das „Göttliche“, „All-Liebe“, „Reines Gewahren“, „Mutter Erde“, wie auch immer man es nennt, es geht darum den Kontakt zu unserem wahren, lichten Kern wieder zu fühlen. Das Urvertrauen kann dann mit jeder dieser Erfahrungen wachsen.

 

Kann ich das Urvertrauen also nachträglich stärken?

Meiner Erfahrung nach absolut „Ja“! Wir kommen meiner Ansicht nach mit einem unerschütterlichen Potential an Urvertrauen auf die Welt. Ich stelle es mir so vor, dass unsere negativen Erfahrungen und Interpretationen dieses immer mehr zudecken. Mit jeder unangenehmen Erfahrung legt sich eine Decke mehr darauf und unser Blick und unsere Wahrnehmung ist getrübt. Fangen wir an unsere Muster und Einstellungen zu hinterfragen und neue Erfahrungen zu sammeln, ziehen wir eine Decke nach der anderen Weg. So können wir immer mehr unsere wahre Natur spüren und unser Licht leuchten lassen.

 

Wenn Sie das Thema angesprochen hat und auch Sie neue Erfahrungen machen möchten, freue ich mich über eine Terminvereinbarung mit Ihnen.

Herzlichst Ihre
Andrea Götte